BRAUNBÄR – KÖNIG DER WÄLDER
Datum: 19 November 2020
Der Braunbär ist der König der Wälder und unser grösstes Raubtier. Im grössten Teil Mittel- und Südeuropas war er Ende des 19. Jh. ziemlich dezimiert, in einigen Gebieten sogar ausgerottet. Heute verändert sich das Verhalten des Menschen gegenüber diesem grossen Raubtier. So wird in verschiedenen Gebieten Europas viel Mühe in verschiedene Projekte der Popoulationsgenesung gelegt. Im weiteren Gebiet des Dinarischen Gebirges haben sich die Bären erhalten, wegen des angemessenen Lebensraumes – weite dichte Wälder auf bewegtem und unüberschaubaren Gelände des hohen Karstes und auch dem Wohlwollen der hiesigen Menschen dieser Tierart gegenüber
Der Braunbär ist der König der Wälder und unser grösstes Raubtier. Im grössten Teil Mittel- und Südeuropas war er Ende des 19. Jh. ziemlich dezimiert, in einigen Gebieten sogar ausgerottet. Heute verändert sich das Verhalten des Menschen gegenüber diesem grossen Raubtier. So wird in verschiedenen Gebieten Europas viel Mühe in verschiedene Projekte der Popoulationsgenesung gelegt. Im weiteren Gebiet des Dinarischen Gebirges haben sich die Bären erhalten, wegen des angemessenen Lebensraumes – weite dichte Wälder auf bewegtem und unüberschaubaren Gelände des hohen Karstes und auch dem Wohlwollen der hiesigen Menschen dieser Tierart gegenüber.
Das Leben des Bären
Bären sind Einzeltiere, sie leben jeder für sich, und nicht im Rudel, wie zum Beispiel Wölfe. Ausnahme ist nur die Paarungszeit, wenn Männchen und Weibchen für ungefähr eine Woche beisammen sind und sich paaren. Die zweite Ausnahme sind Muttertiere und ihre Nachkommen. Die Jungen bleiben meistens anderthalb Jahre bei der Mutter, somit bekommt die Bärin bei uns in Slowenien für gewöhnlich alle zwei Jahre Junge. Einige Weibchen bekommen schon bei einem Alter von drei Jahren das erstemal Junge. In Alaska und Skandinavien haben Bären seltener Nachkommen und dies auch im höheren Alter. Die Bärin bringt ihre Jungen Ende Januar, also im Winter, in ihrer Bärenhöhle zur Welt. Die Jungen sind das ganze Jahr über mit der Mutter, gehen gemeinsam im Winter wieder in die Bärenhöhle, um danach wieder im Frühjahr zusammen zu sein, bis zur neuen Paarungszeit. In dieser Zeit löst sich das Junge von der Mutter, kann aber danach wiederkommen, oder auch nicht.
Die Grössenspannbreite des Braunbären kann sehr gross sein. Im Durchschnitt liegt die Grösse um 120 kg bei ausgewachsenen Weibchen und 180 kg bei ausgewachsenen Männchen.
Bären sind Sonderlinge unter den Raubtieren, denn sie sind keine territoriale Art. Die meisten Raubtiere ( z.B. Wölfe, Luchs) sind territoriale Arten und verteidigen ihr Gebiet vor Eindringlingen. So finden wir z. B auf einem Territorium nie zwei männliche Luchse. Genauso ist es mit Wölfen, die im Rudel ihr Territorium vor anderen Rudeln verteidigen. Der Bär ist nicht territorial und verteidigt sein Gebiet nicht vor anderen Bären. Deswegen überlappen sich die verschiedenen Bärenterritorien im Gebiet. Ihre heimischen Gebiete sind auch verschieden gross, bei uns von
10 000 bis 140 000 Ha.
Trotz dem, dass Bären nicht territorial sind, bedeutet dies nicht, dass sie unabhängig voneinander leben. Wir beobachten, dass sie unentwegt in Kontakt miteinander sind. Diese Kommunikation verläuft nicht so viel durch das direkte Treffen, sondern mit und über den Duft. Zu diesem Zweck benutzen Bären bestimmte Bäume, sogenannte „Reibbäume“. An diesen Bäumen hinterlassen die Bären durch das Reiben des Fells ihre Duftmarke. Vorbeikommende Bären können durch das Schnuppern daran erfahren, welcher Bär hier war, welches Geschlecht, und ob das Weibchen paarungsbereit ist - diese Bäume sind eine Art Facebook für Bären. Die Männchen stellen sich auf die Hinterbeine und veranstalten eine Art Tanz um den Baum. Ihr Zeichen können sie auch durch beissen und kratzen hinterlassen.
NAHRUNG
Bären sind Allesfresser, sie fressen fast alles, was sie im Wald finden. Der Pflanzenanteil ihrer Nahrung ist der wichtigste, wenn er aber Nahrung tierischer Herkunft bekommt, frisst er auch dies. Weil er ein ziemlich grosses Tier ist, benötigt er grosse Mengen - am Tag um die 10 Kg. Da sie auch Aasfresser sind, gelten sie als Reiniger. Mit ausgezeichnetem Geruchssinn erriechen sie das Aas kilometerweit und sorgen dafür, dass es nicht zu lange in der Natur verwest. Somit verhindern sie auch die Verbreitung von eventuellen Krankheiten.
Bären sind Opportunisten bei der Nahrungssuche, das bedeutet, dass sie oft auch Kontakt mit Nahrung der Menschen kommen, was wiederum zu Konflikten mit Menschen führen kann.
Die Nahrung der Bären ändert sich durch die Jahreszeiten. Im Frühjahr ist die Hauptnahrung Aas - Tiere die den Winter nicht überstanden haben oder Überreste, die Wölfe oder Luchse gerissen und hinterlassen haben. Im Sommer sind für sie Insekten am wichtigsten, vor allem Wespen und Ameisen. Deswegen geht der Bär auch so gerne zu Bienenstöcken, jedoch nicht unbedingt wegen des Honigs, sondern eher wegen der Bienenbrut, die voll mit Proteinen ist; wichtiger als Zucker sind ihnen Proteine. In Slowenien sind im Herbst für Bären Buchecker und Eicheln am wichtigsten, dem folgt Obst. Besonders an slowenischen Bären ist, dass sie viel Mais vertilgen, den sie an bestimmten, hergerichteten Futterplätzen bekommen.
WINTERSCHLAF - BÄRENHÖHLE
Bären würden im Winter nicht so viel Nahrung finden, wie sie für die Energie der Nahrungsbeschaffung benötigen würden. Vor allem deshalb suchen sie sich einen Unterschlupf/ Bärenhöhle und überwintern darin. In Slowenien verweilen die Bären weniger Zeit darin, als in anderen Ländern, was vor allem am Nahrungsangebot an Futterstellen im Winter liegt. Einen kleineren Teil an der Verkürzung des Winterschlafes spielt auch die Erwärmung. Bei uns gibt es sehr viele Bärenhöhlen, denn wegen des Karstgeländes gibt es unzählige Höhlen und Halbhöhlen, die Bären für den Winterschlaf nutzen. Der Bär geht aber grundsätzlich nur einmal in die gleiche Höhle.
ZEICHEN DER ANWESENHEIT VON BÄREN IN DER NATUR
Auch wenn wir den Bären nicht sehen, können wir schon über Zeichen seiner Anwesenheit begeistert sein. Diese Zeichen können unterschiedlich sein: Tatzenspuren, Ausscheidungen, Schlafplätze, Kratzspuren und Tierhaare auf den Baumstämmen, Bärenhöhlen. Die Bärenanwesenheit ist leicht erkennbar.
Tatzenspuren unterscheiden sich je nach Vorder- oder Hinterläufen. Die vorderen Tatzen haben breitere Tatzenballen im Verhältnis zur Länge; die Spur der hinteren Tatze ähnelt jedoch sehr der menschlichen Fussspur, denn der Bär läuft wie der Mensch – mit der Ferse auf dem Boden. Manchmal entdeckt man nur Spuren der hinteren Pranken, was aber nicht bedeutet, dass der Bär auf den Hinterläufen läuft, sondern, dass der Bär mit ihnen in die Spuren der Vorderläufe tritt. Interessant ist auch, dass man anhand der Grösse der Tatzenspuren auf die Grösse des Bären schliessen kann.
Ausscheidungen sagen uns, was der Bär gefressen hat, gemäss der Jahreszeit. Im Frühjahr sind diese Ausscheidungen dunkel. Auf der Oberfläche schwarz, innen grün, da sich der Bär überwiegend von Gras ernährt. Im Herbst sind die Ausscheidungen braun-orange wegen der Buchecker. Wenn der Bär Aas gefressen hat, kann man in den Ausscheidungen viele Tierhaare entdecken, jedoch auch schnell mit Ausscheidungen z. B. von Wölfen verwechseln. Dabei muss man auch die Haufengrösse beachten (falls die Wurst 4 cm und grösser ist, handelt es sich um einen Bären). Die Ausscheidungen beinhalten auch verschiedene Samen, woraus man wiederum schliessen kann, welches Obst er gefressen hat.
Bei uns befinden sich ca 70 % der Bärenhöhlen in Karsthöhlen. Woanders in der Welt graben sich die Bären ihre Höhle, bei uns gibt es jedoch viele natürlihe Höhlen. Es ist aber NICHT zwingend, dass es Höhlen sind, in denen er sein Lager findet, es können auch Halbhöhlen sein, sowie Lager aus der natürlichen Vegetation, in sehr dichten Tannen - Fichtengestrüpp (ca. 5% ) sein. Die Eingänge sind meist sehr klein (durchschnittliche Breite 50 cm), solche haben sie am liebsten. Dies ist wiederum wichtig, denn so ist der natürliche Luftaustausch zwischen Bärenlager und der Aussenwelt minimal, undsie verlieren somit wenig an Wärme. Manchmal gehen sie auch mehrere 10 Meter in eine Höhle (gewöhnlich weniger) und bereiten sich ihr Lagernest aus Moos, Tannenzweigen, Gras...
Nach dem Vortrag von Miha Krofel (Biotechnische Fakultät der Universität Ljubljana)